Wer suchet der findet – Oder der längste Tag in unserem Leben
Unser Ziel war es, an Silvester oder im tiefsten Winter einmal am Strand zu liegen. Nicht zu frieren und von all dem Silvesterstress, den man in Deutschland Jahr für Jahr mitmacht, zu fliehen.
Chicago oder Malaysia? Zwei völlig gegensätzliche Ziele standen zur Wahl. Wir wogen ab und schlussendlich hat die Wärme und der Strandgedanke gesiegt. Silvester in Kuala Lumpur – denn in Chicago ist es dann doch eher kalt zu Silvester…
Wie immer haben wir uns viel zu viel vor genommen für die leider nur 8 Tage, die uns zur Verfügung standen. Wir wollen immer alles mitnehmen. Großstadt, Strand, Kultur, Kleinstadt, Dörfchen, Ausflüge… Jedes mal stehen wir dann vor dem Kalender und überlegen, ob das alles klappen kann. Jedes mal verfluchen wir unsere Art zu Reisen, wenn wir dann wieder früh um 5 auf der Matte stehen und unausgeschlafen zum nächsten Punkt unserer Reise aufbrechen. Und jedes mal sind wir dann doch glücklich und zufrieden, eben weil wir dadurch so viel sehen können und jeden Moment ganz anders genießen. Das Reisen ist wesentlich intensiver, wenn man weniger Zeit für einzelne Stationen seiner Reise hat. Nach 8 Tagen hat man das Gefühl 3 Wochen unterwegs gewesen zu sein. So viele Eindrücke, so viele Menschen, so viele Kulturen. Wir fragen uns oft „war das wirklich erst vor 2 Tagen? Kommt mir viel länger vor!“. Denn inzwischen hat man schon wieder so viel neues Erlebt. So lange wir keine Körperlichen Gebrechen und keine Kinder haben, werden wir so weiter machen, das steht fest!
Von München nach Kuala Lumpur – los geht die Reise!
Freitag früh – der Tag vor Silvester – machten wir uns auf zum München Flughafen. Die Nacht war wieder kurz – 5 Uhr hat der Wecker geschellt. Keine Winterjacken wärmten uns, da unnötiges Gepäck beim Backpacking nur stört und Platz weg nimmt.
Wir flogen über Doha nach Kuala Lumpur. Oder, wie wir jetzt wissen, KL wie die Einheimischen ihre Stadt ausnahmslos nennen. Wir flogen mit Qatar Airways – ein nagelneuer Airbus A350 brachte uns nach Doha. Qatar können wir in diesem Moment tatsächlich ausnahmslos empfehlen. Obwohl der Preis für uns der Entscheidungsgrund war, sind die beiden Flüge mit 5 und 7 Stunden absolut ertragbar und die Economy Class von Qatar ist – zurecht – mehrfach ausgezeichnet. Lediglich der Getränkeservice hätte etwas öfter vorbei sehen dürfen.
In Kuala Lumpur gibt es Uber
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Auch in Malaysia gibt es Uber – und ist meist günstiger als ein Taxi!
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Um 7 Uhr morgens Ortszeit war es dann endlich soweit: Feuchte Hitze spürte man als man aus dem Flieger stieg. Angekommen in Kuala Lumpur.
Südostasien hat für mich seinen eigenen Reiz. Es riecht ganz speziell nach dem typischen Abgas – Großstadt – Durian – Mock. Ja – man muss es lieben, sonst liest sich das vielleicht ein wenig verrückt.
Wir buchten ein Appartement über Airbnb und machten uns auch gleich auf den dort hin um unser Gepäck loszuwerden und uns in den Großstadtdschungel zu begeben. Erstes Ziel: die Batu Caves. Nach einem kleinen Regenschauer liefen wir die vielen Treppen in eine Höhle, die leider aktuell von mehr Baustellen beherrscht wird als von schönen Tempeln. Der Eintritt war kostenlos – lediglich die Leihgebühr von umgerechnet 1€ für meinen Rock musste ich aufbringen. Die Batu Caves sind aber trotzdem ein Muss, wenn man KL besucht. Die Imposante Höhle und der Ausblick auf die Stadt lohnen sich in jedem Fall!
Der Magen knurrte und wir suchten uns direkt vor den Höhlen etwas zu essen. Die Liebe zu kleinen Straßenständen ist bei uns absolut ausgeprägt, allerdings wurden wir hier nicht fündig und machten uns des Hungers wegen auf zum Hard Rock Cafe. Nicht wirklich asiatisch aber sättigend. Und da wir zu dem Zeitpunkt doch schon einiges an Stunden wach waren, hatten wir schlichtweg keinen Nerv, die Straßen und Gassen nach Essen abzusuchen. Jetzt muss ein kühles Bier und ein sättigendes Mittagessen her!
Anschließend konnten wir dann auch in unserer Airbnb-Bude einchecken und uns etwas frisch machen.
Nachdem wir – wie gesagt – schon ein paar Stunden wach waren und Silvester ja auch bis tief in die Nacht geht, zog es uns für eine Stunde an den Pool um einen kleinen Break zu machen.
Mehr oder weniger erfrischt, war unser nächster Spot der Merdeka Square. Englischer Rasen beherrscht diesen Platz, den einer der höchsten Fahnenmäste der Welt ziert. Wir machten uns zu Fuß auf Richtung Butterfly-Park – allerdings machte der gerade zu. Also zurück in Richtung Zentrum!
Beim Central Markt angekommen zeigt sich ein bunt gemischter Markt, der nicht nur in der Halle, sondern auch im Außenbereich kleine schöne Läden beherbergt. Für einen kleinen Shopping-Bummel allemal perfekt. Für den kleinen Hunger zwischendurch ist mit ein paar Straßenständen auch gesorgt.
China Town & Petaling Street
Zwei Straßen weiter zeigte sich Chinatown. Nachdem sich der Himmel wieder öffnete, machten wir einen kleinen Stopp und genossen eine chinesische Suppe, die uns mehr als sättigte. Die Petaling Street sollte man auf alle Fälle einmal abgelaufen haben. Quasi die Hauptstraße Chinatowns und zentrum gefälschter Markenklamotten, aber auch kleinen Accessoires, und Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Im Großen und Ganzen ist das Chinatown eben ein Chinatown, wie man es kennt.
Unser vorletztes Ziel für diesen unendlich langen Tag war der Fernsehturm, „Menara KL“ oder auch „KL Tower“. Mit ein Wahrzeichen und bezeichnend für die Silhouette Kuala Lumpurs. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg durch die Stadt in Richtung Tower – und die Beine und Füße machten sich immer mehr bemerkbar. Am Fuße des Rießen angekommen, sagte uns der Wachman, dass der Shuttle gleich kommen würde und uns nach oben bringt. Ein hilfreicher Tipp, denn der Weg zum Turm waren 5 Minuten Serpentinenstraße bergaufwärts. Das hätte nun wirklich nicht mehr sein müssen. Der Shuttle ist übrigens kostenlos und fährt ca. all 10 Minuten.
Oben angekommen konnte man direkt ein Ticket kaufen und wurde über Aufzüge nach oben verfrachtet. Es war fast windstill und schon Dunkel – perfekt um tolle Fotos zu schießen und die Aussicht auf Kuala Lumpur zu genießen. Eine Gläserne Aussichtsplattform war das Highlight und Nervenkitzel zugleich über den Dächern KL`s.
Den KL Tower sollte man unbedingt in sein Programm aufnehmen. Der Preis mit ca. 23 Euro ist zwar nicht ganz billig, aber es lohnt sich! Insbesondere, weil der Blick auf die Petronas Towers nirgends besser ist.
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Silvester in Kuala Lumpur
Wir haben vorher wenig Informationen gefunden, wo man in Kuala Lumpur Silvester feiern kann. Im Internet fanden wir wenig dazu, also haben wir unseren Airbnb-Host gefragt. Der sagte uns, am KLCC Park ist immer etwas los. Also hielten wir uns daran!
Der Weg zum KLCC Park, wo die eigentliche Silvesterfete starten sollte, war nicht all zu weit. Dort angekommen stauten sich die Menschen vor den Absperrgittern. Im Park selbst – direkt vor den Peronas Towers – wurde viel geboten. Unter anderem eine Modenschau, Live-Bands usw. Allerdings nichts zu essen oder zu trinken. Der Bereich vor der Bühne war ohnehin schon völlig überfüllt – die Menschen verteilten sich in dem groß angelegtem Park und saßen zusammen, warteten auf den Jahreswechsel und aßen und tranken ihre selbst mitgebrachte Verpflegung . Wir waren hin und hergerissen zwischen „bleiben + hungern“ und „gehen + essen“. Allerdings war das auch alles andere als einfach. Wir suchten vergeblich einen Hinterausgang mit Zugang zur Straße, an dem wir irgend ein Fast-Food Restaurant, Straßenstand oder ähnliches um ein Paar Burger und Getränke erleichtern können – völlig egal was, hauptsache Nahrung! Allerdings gab es nur 2 Ein / Ausgänge zu dem Gelände – und vor diesen warteten ca. 20.000 Menschen, die auch noch in den Park wollten, auf Einlass. Wir wussten also: Sind wir draußen, bleiben wir draußen!
Wir setzten uns in die Wiese und überlegten… Nachdem uns beiden abwechselnd die Augen zugefallen sind, wir schon unleidlich vor Hunger wurden und es noch 2 Stunden bis 0 Uhr waren, ist die Entscheidung gefallen – und es war die beste des gesamten Urlaubs!
Wir beschlossen den nächsten Ausgang zu suchen und mit dem Risiko zu leben, das Feuerwerk zu verpassen. Man kann sich kaum vorstellen wie sehr die Malayen darauf warten, dass es endlich 0 Uhr wird. Getröte und gesinge auf den Straßen, die mehr als überfüllt waren, beherrschte die letzten beiden Stunden im alten Jahr. Die Stimmung war fesselnd und faszinierend!
Nachdem wir uns durch die warteten Menschenmassen gezwengt hatten und aus dem Park rauskamen, waren wir völlig überrascht. Es reihte sich ein Straßenstand an den nächsten. Dumplings, Dim Sums, Sate Spieße, Kaltgetränke. Was das Herz begehrte. Endlich! Wir waren einfach nur glücklich und erleichtert – denn genau so haben wir uns das Silvester auf der Straße in Südostasien vorgestellt!
Wir schlemmten uns von Stand zu Stand und saßen pünktlich, eine halbe Stunde vor 0 Uhr, am Straßenrand inmitten der Einheimischen und warteten darauf, dass das Feuerwerk die beiden Türme umleuchtete.
Happy New Year 2017
Dann war es soweit – die Menschen wurden lauter, die ersten Umarmten sich. Das Feuerwerk war zu sehen. Leider nicht – wie erwartet – um die Türme herum, sondern im KLCC Park. Nun, wir saßen auf der anderen Seite der Türme – jetzt wissen wir auch, warum die Leute unbedingt in den Park wollten. Man konnte das Feuerwerk zwar zwischen den Türmen etwas sehen, aber es war wesentlich weniger spektakulär, als erhofft.
Allerdings war uns das tatsächlich völlig egal. Wir waren glücklich, hier zu sein. Wir genossen die Atmosphäre. Wir waren satt und eine Woche Asien lag noch vor uns. Wir schlenderten noch eine halbe Stunde durch die Straßen – dann nahmen wir uns ein Taxi.
Nach 44 Stunden auf den Beinen lagen wir um 1 Uhr endlich im Bett. Das Deutschland noch 7 Stunden zu warten hatte, war uns völlig egal. Wir waren durch! Happy New Year and Good Night
Der Tag nach Silvester…
…startet in der Regel mit einem Kater… Allerdings tranken wir beide keinen Schluck Alkohol, dieses Silvester. Trotzdem waren wir am nächsten Tag ziemlich im Eimer – war der Vortag doch ganze 44 Stunden lang…
Und Als hätten wir es geahnt, fiel der folgende Tag umso entspannter aus. Shopping war angesagt. Die erste Mall, die „Mid Valley Mega Mall“, bescherte uns ein typisch asiatisches Frühstück: Penang Asam Laksa und Mee Goreng gab es im Food-Court des Mega-Einkaufszentrum. Weiter gings zum Suria KLCC, der Shopping-Mall im Fuß der Petronas-Towers. Ganz grundsätzlich eher für den großen Geldbeutel gedacht. Da ist in der Mid Valley Mega Mall defintiv mehr für den Normalbürger zu finden!
Uns fiel wieder ein, dass die Stadt drei Buslinien kostenlos zur Verfügung stellt – da hatten wir irgendwann mal was gelesen… So machten wir einen kurzem Break in einem Cafe und erkundigten uns… In der Tat hielt genau vor der Tür der kostenlose Bus! Wir nutzten die Gelegenheit und fuhren zur nächsten Mall, die sich Pavillion nennt. Auch hier gibt es unendlich viele Shops, Fressbuden usw. Bisher hat uns aber tatsächlich die erste Mall am besten gefallen.
Wir machten eine kurze Zwangspause in einem Cafe, da uns der Regen wieder überraschte. Die Regenjacken immer im Gepäck zogen wir unseren Joker und liefen los, da der Regen einfach nicht weniger werden wollte. Die letzte Mall enttäuschte mit ihrer Auswahl. Berjaya Times Square – das einzige Highlight war der kleine Vergnügungspark in der Mall mit einer Achterbahn die mehrere Stockwerke umfasste. Atemberaubend, wenn man bedenkt, das man sich im 10. Stockwerk befindet und gerade eine Achterbahn an einem vorbei brettert – aber ansonsten eher alt, heruntergekommen und nicht sonderlich schön.
Jalan Alor
Die Jalan Alor Street wird im Internet als DIE Fressmeile angepriesen. „Ein absolutes muss für Südostasienfans“.
Und so ist es auch! Die verschiedensten Straßenstände reihen sich aneinander. Der Geruch von frisch gegrilltem, Durian, Fisch, Früchten und Abgaßen vermischen sich Bangkok-Typisch. Ein Traum!
Für uns gab es einen fangfrischen, ganzen Fisch in einer unglaublich guten Sauce und Buttershrimps. Also Vorspeise Satay-Spieße mit der für Malysia typischen Sauce.
Als Nachtisch wurden wir mit einem besonders zubereitetem Eis überrascht. Auch, wenn man es mittlerweile immer wieder mal auf Galileo oder sonstigen Magazinen sieht, LIVE ist das nochmal eine Besonderheit. Allerdings ist die Zubereitung auch das spektakulärste daran – geschmacklich ist es leider etwas fad.
Satt, aber glücklich, machten wir uns dann (nach einem kleinen Absacker-Cocktail) zurück ins Hotel. Am nächsten Tag gehts schon weiter nach Malakka. Vielleicht.
Malakka? Oder auch nicht
Mietwagen gebucht und los! So war es zumindest geplant. Zugegeben: es war uns von Anfang an etwas heikel, uns links im Straßenverkehr und rechts im Auto einzubringen. Und einen Tag Ruhe und ausschlafen wäre irgendwie auch nicht verkehrt… Nachdem wir uns in die Stadt am 2. Tag verliebt hatten, beschlossen wir den letzten Tag in KL auch noch hier zu verbringen. So schön, wie Malakka sein soll. So gerne wir auch diesen Tag „abenteuerlich“ verbracht hätten, so wichtig ist auch mal ein Tag Auszeit. Und das gab uns die Möglichkeit, ein paar Dinge in KL anzusehen, die wir nicht geschafft hätten.
Nach einem asiatischen Frühstück war unser erstes Ausflugsziel also das Aquarium bei den Petronas Towers, wo wir ca. eine gute Stunde verbrachten.
Der Birdpark und danebenliegende Butterflypark machte uns Tier- und Insektenwissen perfekt. Für diese drei Attraktionen sollte man sich einen Tag vornehmen, dann hat man auch genügend Zeit, sich alles in Ruhe anzusehen und die Tiere zu beobachten. Vom Hauptbahnhof zum Flughafen sollte man immer eine gute halbe Stunden einplanen – hierfür gibt es den KLIA Express-Zug, zwar nicht ganz günstig, aber die schnellste Möglichkeit ist. Nachdem wir unser Gepäck wieder geholt hatten, ging es für uns weiter nach Penang/Georgetown.
Silvester in Kuala Lumpur
Etwas, was uns die ganze Reise begleitet hat, war „die Liebe auf den zweiten Blick“.
War uns Kuala Lumpur an Tag eins noch etwas zu steril und wenig Südostasiatisch, haben wir uns an Tag zwei auch in diese Stadt verliebt. Wenn man sich die Zeit nimmt, ein wenig durch die Straßen schlendert und diese Stadt kennenlernt, wird man dafür belohnt! Die Menschen sind tolerant, freundlich und glücklich. Das Essen ist phantastisch und die Natur wunderschön.
Die Entscheidung, Silvester in Kuala Lumpur zu verbringen, haben wir nicht bereut!
Und jetzt gehts weiter, nach Georgetown!
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