Galle – Yala Nationalpark – Ella – Kandy – Sigirya – Trincomale – Colombo

Nach einem mehr oder weniger turbulenten Start, mit fast verpasstem Flieger und ewigen Schlangen an der Passkontrolle in München, landeten wir Nachts um 3 endlich in Colombo. Unser Fahrer, den wir bereits aus Deutschland über eine Facebook Gruppe gebucht hatten, wartete bereits. Noch schnell Wasser und ein wenig Geld geholt und schon ging es endlich los, unser Abenteuer Sri-Lanka. Fix und Fertig aber vor Allem erleichtert, endlich angekommen zu sein, schliefen wir nach ca. einer Stunde im Auto ein. Glücklicherweise ein Mini-Bus mit umklappbaren Sitzen – und sogar an 2 Kissen hat unser Fahrer gedacht. Nach gut 2 ½ Stunden erreichten wir unser erstes Ziel: Galle oder – wie es wirklich gesprochen wird – „Gawl“.

Nachdem wir natürlich zu früh für den Check-In – der normalerweise ab 14 Uhr möglich ist – am Hotel waren, lies uns der Security – oder viel mehr der Hausmeister – ins Haus um auf dem Dach in Hängematten auf das Personal zu warten. Es war viel mehr ein Guesthouse, als Hotel – es gab also keine 24h Rezeption oder ähnliches, aber das wussten wir und das wollten wir auch so – also ab aufs Dach! Und auch da packte uns die Müdigkeit nochmal für eine Stunde. Die morgendliche Ruhe über den Dächern Galles, gepaart mit etwas Vogelgezwitscher und dem Geräusch des Besens vom Nachbarn, raffte uns innerhalb weniger Minuten dahin. Als wir endlich unser Zimmer in der Muhsin Villa bezogen hatten, packte uns die Neugier auf das neue Land und Seine Städte.

Die Luftfeuchtigkeit sollte man als Asienfreund eigentlich gewohnt sein… Denkste. Angenehme 35 Grad, Feuchtigkeit und eine leichte Meeresbrise begleitete uns durch die kleinen Gassen in denen wir nach Frühstück suchten. Viele kleine Lädchen und Cafes reihen sich aneinander, eingegrenzt von der Stadtmauer. Ausserhalb findet man das typische Treiben einer kleinen asiatischen Stadt.

Straßenmärkte, kleine Shops und Gewürzverkäufer. Den Fischmarkt am Strand kann man nur „erriechen“. Ein Einheimischer fragte uns, ob wir ihn auf seinen Heimweg begleiten möchten und er uns etwas von seiner Stadt zeigt. Wahrscheinlich ein Schlepper, der uns zu seinem Lieblingsgewürzverkäufer brachte – aber er war nett, wir wollten sowieso noch zum Old Dutch Market und aufdringlich war er auch nicht… Er erklärte uns viel, brachte uns kurz auf die Post um eine Briefmarke zu kaufen und half uns beim finden einer SIM Karte. Wir landeten letztendlich (natürlich) an seinem Gewürzstand wo wir uns verabschiedeten und alles probieren sollten. Wir kauften natürlich aus Anstand etwas Zimt und Curry und um unserem Touridasein das I Tüpfelchen aufzusetzen, fuhren wir mit einem Tuk Tuk zu den sitzenden Anglern. Seit 20 Jahren, erklärte man uns, wird so traditionell nicht mehr geangelt. Für uns Touris wird sich noch zur Show auf die Vorrichtungen gesetzt um damit das nötige Kleingeld zu verdienen. Dass das alles gewissermaßen Show ist und uns damit das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist uns natürlich klar. Aber wir reden hier nicht von 50 Euro, die man plötzlich los ist, sondern von ein Paar Euro, die wir sonst eben an anderer Stelle ausgegeben hätten, den Locals aber das Abendessen sichern. Am Abend aßen wir im Coconut Sambal Buffet. Ein kleines Lokal und völlig unscheinbar, richtet vier verschiedene Currys mit Reis für ca. 12 € an. Mit einem Bier und einem Milchshake schlossen wir den Abend ab und fielen komatös ins Bett.

Nach gut 11 Stunden Schlaf zog es uns erneut in die kleine Stadt am Meer. Frühstück fiel diesmal einheimisch aus. Milchreis der zugleich etwas wie bei uns schmeckte und dennoch salzig war, sowie Fischcurry mit Roti. Dazu ein wunderschöner Blick auf die Stadtmauer und den dahinter liegenden indischen Ozean – der, der Jahreszeit entsprechend, unten im Süden sehr rau ist. Baden ist zu dieser Zeit nur an der Ost- und Nordküste möglich. Im Süden und Westen herrscht Monsun.

Die Stadt selbst erkundet man an einem Tag, wenngleich man hier sicher auch viele Abende verbringen kann. Aber wir hatten, wie immer, nicht viel Zeit und in dieser wollten wir viel vom Land sehen – deshalb fuhren wir nach einer Nacht auch weiter nach Yala.

Der Fahrer vom Vortag holte uns um 12 Uhr ab und brachte uns erst noch in ein Schildkröten Krankenhaus – oder auch Turtle Hatchery genannt. Der Mitarbeiter dort konnte uns in gutem Deutsch alles über die Auffangstation erklären und wir konnten sogar ein paar Schildkröten am Panzer kitzeln. Nach gut einer halben Stunden fuhren wir weiter Richtung Yala.

Turtle Hatcheries in Sri Lanka

Wir haben lange überlegt, ob wir eine Turtle Hatchery besuchen sollen, oder nicht. Es gibt, wie immer, viele schwarze Schafe. Wir besuchten das „Sea Turtle Conservation Project“ in Kogalla, da alles, was wir darüber finden konnten, seriös klang. Laut Betreiber (und das war durchaus auch unser Eindruck), steht hier die Aufzucht der Tiere, sowie die Pflege kranker, gefundener Tiere im Vordergrund. Einige Schildkröten sind krank, würden in freier Wildbahn nicht mehr überleben. Sie werden dort medizinisch verpflegt und wieder frei gelassen, sollten sie gesund werden. Und wenn nicht, verbringen sie ihren Lebensabend dort. 

Die Meinungen gehen wie gesagt weit auseinander – aber wir wollten uns selbst ein Bild machen und hatten einen guten Eindruck – zumindest von dieser Hatchery. Die Bedingungen sind natürlich nicht mit denen in deutschen Zoos o.ä. zu vergleichen – aber wer mit dieser Erwartung eine solche Einrichtung ansieht, der kann nur enttäuscht werden. 

Kele Yala – Yala Nationalpark und „Hallo Leo“

Nach ca 4 ½ Stunden erreichten wir unser Hotel „Kele Yala“. Schon auf den ersten Blick ein Traum! Zwei Hunde, ein netter älterer Herr und ein junges Mädel empfingen uns freundlich mit Tee und Gebell. Unser Zimmer bezogen, gingen wir direkt zum Pool. Mit Stromausfall wurden wir begrüßt, was hier wohl öfter vorkommt, wie wir später feststellten. Inmitten von Bäumen und dem Blick in die Natur, kühlten wir uns im 25 Grad warmen Pool ab. Der Inhaber begrüßte uns – er lag selbst gerade im Pool – und fragte woher wir denn kommen und was wir noch vorhaben. Wir sprachen das Thema an, weshalb Sri Lanka dieses Jahr überhaupt in den Medien war. Anschläge und Terror.

Ein heikles und zugleich trauriges Thema. Wir überlegten selbst ob wir denn in ein Land fliegen sollen, welches davon so gebeutelt wurde. Viele warnten und fragten uns auch, ob wir uns sicher seien. Spätestens jetzt sind wir uns sicher! Er erzählte uns von den Gästen, die über fast drei Monate ausblieben. Sein Personal konnte er nicht so bezahlen, wir er wollte, aber sie blieben. Er bot ihnen Kost und Logis und versprach ihnen, sie würden ihren Job behalten, wenn sie möchten. Heute sind wir das zweite Paar, das kommt und er merkt, dass es langsam wieder bergauf geht. Die Entscheidung, dieses Land zu besuchen, war richtig, denn die Menschen sind auf uns angewiesen und alles von einem Tag und einer Tat von Idioten abhängig zu machen, wäre in jeder Hinsicht falsch.

Zum Abendessen wussten wir nicht, was uns erwartet. Es begann mit einer leckeren Kürbissuppe. Die Hauptspeise war eine Art Sri Lanka Streetfood Tapas. Reisnudeln mit verschiedenen Currys, welche man um die Nudeln herumtrapiert. Zum Abschluss noch ein frischer lokaler Fruchtsalat. Die Getränkeauswahl beschränkte sich auf Bier, leckeren Erdbeertee und Wasser, aber mehr brauchten wir nicht.

Den Abend verbrachten wir auf unserer Veranda, da wir morgen um 5 Uhr für unsere Safari abgeholt werden.

Yala Nationalpark

5 Uhr – unser Jeep steht bereit. Wir fuhren im Dunklen und bei Regen los, Richtung Nationalpark. Die Tour buchten wir direkt über unser Hotel Kele Yala, welches seine eigenen Fahrer mit Jeep und Frühstück bereitstellt. Wir zahlten für den ganzen Tag ca 100 Euro und das Mittagessen, das wir um 12:30 am Strand serviert bekommen haben, schlug nochmal mit 10 Euro zu buche. Wir waren zeitig da und mussten noch gut 45 Minuten warten, bis der Park seine Pforten öffnete. Ab 6 Uhr darf man bis Mittag auf die Suche gehen, dann allerdings haben auch die vielen Tiere für zwei Stunden Pause. Unser persönlicher Traum wäre es, einen Leoparden in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen. Vom Adler und dem Hasen angefangen über Wildschwein und Bambi suchten wir vergeblich. Unser Fahrer war immer in Kontakt mit anderen Fahrern, die alle verteilt, nach dem selben suchten. Leo – wie wir ihn liebevoll tauften.

Nach dem ein oder anderen kurzen Schläfchen zwischen Wasserstelle und Steppe, sollte unser Tag und unsere Suche nach Elf Stunden belohnt werden. Da lag er. Seelenruhig, inmitten eines kleinen Weges. Es interessierte Ihn nicht die Bohne, dass 7 Jeeps um ihn herum standen und sehnlichst auf ihn warteten. Der Star verlies die Manege auch nach gut drei Minuten wieder. Alle – auch die Fahrer in Ihren Autos – strahlten vor Freude und suchten dann wieder das Weite. Wir holperten langsam Richtung Ausgang und wurden in unser Hotel zurückgebracht. Nach so einem tollen und aufregenden Tag blieben wir nur faul am Pool und warteten auf das Abendessen. Rückblickend würden wir wahrscheinlich nicht nochmal eine Ganztags-Safari buchen. Es ist verdammt lang und das ständige Augen-Offen halten und in die Ferne blicken, ist wirklich anstrengend. Allerdings hat uns das auch die Begegnung mit dem Leoparden beschert. Das wäre uns entgangen, wären wir mittag wieder zum Hotel zurück. 

Ella

Wir wurden von dem gleichen Fahrer, der uns bereits von Galle nach Yala brachte, um 10:30 abgeholt. Es gibt sicherlich auch günstigere Alternativen um von A nach B zu gelangen, aber wir hatten nur 10 Tage Zeit und wollten keine Zeit verlieren – und nahmen deshalb die Mehrkosten in Kauf.

Die Höhenmeter überwunden, kamen wir unserem Hotel „Zion View Elle Green Retreat“ an. Unser Zimmer war aufs nötigste beschränkt, aber der Balkon, mit Hängematte und einer unglaublich schönen Aussicht war sowieso viel wichtiger! Der Pool erfrischte uns diesmal wirklich, da hier oben andere Temperaturen herrschen. In der Sonne lies es sich aber aushalten – am Pool planten wir die weitere Erkundungstour um und durch Ella.

Wir machten uns auf, das kleine Bergdorf Ella zu erkunden. Eine Hauptstraße führt durch das Dorf, in der sich auf 500 Meter Bars, Restaurants und kleine Shops erstrecken. Man hat schnell den Überblick gefunden und kann das rege Treiben auf der Straße beobachten. Die Menschen, deren Blick dich zufällig treffen, lächeln dich sofort an und grüßen freundlich.
Das Abendessen im Cafe Chill, welches sehr gut bewertet war, testeten wir. Ein Mix aus Sri Lanka Küche und – wer möchte – auch deutsches Schnitzel oder amerikanischer Burger. Alles selbstgemacht, vereint es jeden Geschmack. Geschmacklich war es wirklich super, können also auch wir absolut empfehlen!

In der 360 Grad Bar genossen wir die großzügige Happyhour bei ein wenig Live Musik und beschlossen, am nächsten Abend hier zu essen, da sowohl Karte als auch Ambiente einfach toll waren. Ella genießt seine Popularität unter Anderem durch die bekannte Zugstrecke nach Kandy, Little Adams Peak und Ella Rock. Das Dorf selbst kann man an einem Abend gut durchlaufen. Eine Tee Plantage besuchten wir nirgends, da sie nicht gut bewertet sind und die gängigen Tees in allen Cafes und Shops angeboten werden.

Little Adams Peak und Nine Arches Bridge

Wir beschlossen den “Little Adams Peak“ zu besteigen. Im Internet wird geschrieben, dass man gut eine Stunde braucht, um ihn zu erklimmen. Wir hatten leicht bewölktes, angenehmes Wetter und konnten nach einer Stunde einen tollen Blick über Ella und die Gebirge genießen. Der Aufstieg ist nicht besonders anspruchsvoll, der Ausblick ist es aber umso mehr wert. Der Blick über das Tal und rüber zum Ella-Rock sind malerisch – und auch wenn das Wetter nicht besonders war, kann ich jedem nur empfehlen, den Little Adams Peak zu besteigen, wenn man in Ella ist. Das Touristenaufkommen war etwas vermehrt als wir uns den Weg nach unten suchten. Wir selbst sind um 9:30 Uhr losgelaufen, was perfekt war, da wenige Menschen unterwegs waren und uns kaum jemand entgegen kam.

Der Weg zur Nine Arches Bridge erstreckt sich nochmals über ca. 30 Minuten, wobei man an einer Juice-Bar vorbeikommt, in der man leckere Smoothies, mit besten Blick auf die Brücke serviert bekommt. Für das letzte Stück sollte man gut zu Fuß sein, da ein kleiner, enger Weg bergab über Stock und Stein zu den Gleisen führt. Etwas mulmig betrat ich die Zugstrecke. Unser Rezeptionist meinte – auf die Frage, ob wir nicht sterben würden, wenn wir das Gleisbett als Wanderweg nutzen – dass wir denn Zug schon hören würden. Er behielt Recht. Nach einer kleinen Fotosession gingen wir die 1,5 Kilometer zurück nach Ella auf den Gleisen. Einmal mussten wir weichen, da tatsächlich ein Zug kam. Langsam und mit vielen winkenden Kindern an den Fenstern, zog er an uns vorbei.

Zurück in Ella fing es langsam an zu regnen, was hier wohl öfter vorkommt – wir befinden uns immerhin auf 1000 Höhenmetern. Im „Matay Hut“, welches das bestbewerteste Lokal im Dorf ist, aßen wir zu Mittag. Kürbiscurry mit Fladenbrot in Serviettenform („Tissued Roti with Pumpkin Curry) und kleingeschnittener Roti mit Gemüse, Ei, Käse und Hühnchen (das Nationalgericht „Kottu Roti“). Es war wirklich sensationell gut und sehr sehr preiswert. Wir waren gut fünf Stunden, inklusive Essen, unterwegs.

Ella – Kandy by Train

Unser Fahrer, welcher uns von Galle nach Yala brachte, kaufte uns bereits 6 Tage vor unserer Zugreise die Tickets. Wir fuhren in der dritten Klasse, da die Erste und zweite sowieso ausgebucht waren. Dennoch hatten wir Glück, da wir von einem netten italienischem Pärchen, das wir auf dem Weg zur Nine Arches Bridge kennengelernt hatten, erfahren haben, dass sie vergeblich versucht haben, Tickets vor Ort zu kaufen – aber alles ausgebucht war. Hätte unser Fahrer Dinesh uns die Tickets nicht besorgt, hätten wir auf die Zugfahrt wohl verzichten müssen. Mit gut zehn Minuten Verspätung traf der bekannte blaue Zug in Ella ein. Viele Einheimische aber auch Touristen fuhren mit uns Richtung Kandy. Wir nahmen den Expresszug, mit dem wir nach 7 ½ Stunden in Kandy ankamen. Kulturschock. Von dem ruhigen Ella, mit einer kleinen Hauptstraße und ruhigem treiben, ins hektische, Menschenüberlaufene und stickige Kandy. Man muss es mögen, den Stress, die vielen Menschen, viele Autos und Busse. Ähnlich wie Bangkok. Dennoch stellte ich fest, das ich hier keine Nacht bleiben muss… Wir aßen im Global Kitchen etwas zu Mittag. Man kann sich quer durch sämtliche Straßenküchen dieser Welt essen. Von Italien über Sri Lanka nach China.

Perahera

Im Hotel kurz frisch gemacht, das wir für 18 Euro noch von Ella aus buchten, gingen wir mit Sack und Pack durch die gesperrten Straßen um uns einen Platz am Straßenrand zu suchen. Wir waren gut zwei Stunden vor Beginn der Parade da, welche vom „Tempel of the Tooth“ ausgeht. Die Zeremonie selbst geht gut 2-3 Stunden und das fast täglich über 2 Wochen. Wir fuhren nach einer Stunde weiter nach Sigiriya. Mit unserem Fahrer vereinbarten wir wieder einen Treffpunkt in der Nähe.

Perahera

Auf das Perahera-Fest sind wir eher zufällig Aufmerksam geworden. Eigentlich wollten wir, nach allem was wir gelesen hatten, von Kandy aus direkt weiter nach Sigirya fahren. Nachdem uns aber jeder Sri-Lanker eindringlich dazu geraten hat, das Fest anzusehen, haben wir mit dem Fahrer vereinbart, das er uns erst Abends holt und wir noch ein wenig Perahera-Feeling schnuppern. Wir waren skeptisch, denn man liest natürlich viel positives, wie negatives zu Perahera. Bunt beleuchtete, mit „Kleidern verhüllte“ Elefanten, dazu Tänzer, Feuerspiele. Im Endeffekt ein Kärwa-Umzug einer fremden Kultur.

Das Kandy-Esala-Perahera Fest ist eines der wichtigsten und kulturell bedeutendsten Feste Südostasiens. Die farbenprächtigen Prozessionen suchen weltweit ihres gleichen und sind einen Besuch absolut wert. 

Sicher lässt sich darüber streiten, ob das Tierwohl hier im Vordergrund steht. Das tut es sicher nicht und es gab auch schon einige Unfälle beim Perahera-Fest. Aber ich behaupte jetzt mal, als Gast in einem mir fremden Land und einer Kultur, die geprägt ist, von Glaube, Emotion und Esoterik, steht es mir einfach nicht zu, darüber zu Urteilen, was richtig und was falsch ist, wenn es um solche Traditionen geht. Ich möchte schließlich auch nicht, das mir jemand seine Meinung aufzwängt, wenn wir unsere Brauereigäule für unsere Festtagsumzüge vor schwere Karren spannen, um unsere Traditionen zu leben.

Sigiriya – Aliya Resort & Spa

Das erste Hotel mit Fernseher und einem Frühstücksbuffet, das üppiger nicht hätte sein können. Das Aliya Resort und Spa war unser vorläufiges Highlight auf der Reise. Eine wunderschöne Holzhütte mit großem Schlafzimmer und fast noch größerem Bad, inklusive Badewanne. Dazu ein riesen Pool mit Blick auf den Pidurangala und den Sigiriya Rock… Absolut Traumhaft!

Mit vollem Bauch starteten wir aber erstmal Richtung Pidurangala. Das Hotel buchte uns ein Tuk Tuk, welches für 2000 Sri Lanka Rupien auf uns am Fuße des Berges warten würde und uns wieder zurück brachte. Der Eintritt selbst hielt sich mit 500 Rupien pro Person in Grenzen. Der Sigiriya Rock soll deutlich teurer sein (5000 lkr) und die Aussicht sei die selbe. Man läuft gut 20 Minuten Treppen und das letzte Stück erstreckt sich im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein. Man sollte mit festem Schuhwerk den Berg besteigen, da man durchaus seine Kletterkünste unter Beweis stellen muss. Keine Angst, es sind genug Menschen da, die einem auch helfen. Ich habe mir eine dünne lange Hose eingepackt da man am Anfang durch einen Tempel muss – da sollten Knie und Schultern bedeckt sein. Es gibt aber auch Tücher, die man sich am Eingang nehmen kann, falls man nichts dabei hat. Oben am Pidurangula angekommen, wird man mit einer atemberaubenden Ausblick belohnt. Es ist sehr windig, Mütze und Sonnenbrille also gut festhalten! Aber der Blick geht so weit ins Landesinnere – man möchte am liebsten den Ganzen Tag dort oben verbringen. 

Wieder im Hotel angekommen, sonnten wir uns und beschlossen mit unserem Tuk Tuk Fahrer nach Dambulla zu fahren. Er brachte uns zum Goldenen Tempel und wir kauften das erste Mal Bier in einem „Liquer Store“. In einer Gefängnisszelle eingesperrter Verkäufer gibt einem Bier und Schnaps durch Gitterstäbe. Den Sinn haben wir selbst nicht verstanden aber es hängt wohl mit der restriktiven Alkoholpolitik der Regierung von Sri Lanka zusammen… Frauen haben zu diesen Stores keinen Zutritt, der Alkoholkauf ist ihnen verboten.

Auf der Heimfahrt sollte sich mein Wunsch nach einem Elefanten in freier Wildbahn erfüllen. Wir fuhren durch eine „Wildlife crossing Area“, als unser Fahrer mit einem Mal stark bremste und uns aufforderte, das Tuk Tuk zu verlassen. Ich realisierte erst dann, das neben mir ein wilder Elefant die Straße kreuzte. Mein Adrenalinspiegel schoss schlagartig in die Höhe. Wir „retteten“ uns in eine Hoteleinfahrt und beobachteten, wie der Dickhäuter sich seinen Weg, zurück in die Wildnis, suchte. Etwas zittrig stiegen wir wieder in unser kleines Gefährt und fuhren weiter. Ein atemberaubendes, aber auch nicht ganz ungefährliches Erlebnis.

Trincomalee – Jungle Beach by Uga Escapes

Völlig unspektakulär machten wir heute einfach nur Strandurlaub und buchten uns bei „Trinco Eddi“ eine Delfintour. Das „Jungle Beach by Uga Escapes“ sollte das letzte Highlight auf unserer Reise sein. War es auch! Eine wunderhschöne Hotel-Anlage an einem wunderschönen Strand. Hier blieben keine Wünsche offen…

Bei einem Seafood Barbecue schlossen wir den ersten Tag in Trinco am Strand auch ab. Wobei das Essen wirklich herausragend war!

5 Uhr, der Wecker klingelte uns aus dem Bett. Per Tuk Tuk fuhren wir Richtung Nivalevi Beach, wo „Trinco Eddi“ auf uns wartete. Schwimmwesten angezogen, fuhren wir eine halbe Stunde in eine andere Bucht. Erwartungsvoll suchten wir im Sonnenaufgang die heißersehnten Flossen. Im Getümmel von vielen kleinen Schnellbooten spitzen nach und nach immer mehr Delfine hervor. Mal kürzer, mal länger und immer wieder ging man auf die Suche, wo sie wohl diesmal wieder auftauchten. Mein persönliches Highlight war ein kleiner Babydelfin der neben seiner Mama immer synchron auftauchte. Nach fast zwei Stunden fuhren wir wieder Richtung Strand. Für umgerechnet 15 Euro pro Person war der Ausflug jeden Cent wert.

Wir nutzten unser Hotelangebot indem wir das abwechslungsreiche Frühstück auskosteten und gingen dann an den Strand.

Wir zogen für eine Nacht noch in einen Strandbungalow  – und was für mich persönlich nicht fehlen darf – eine asiatische Massage. Gesagt, getan und nach reichlicher Entspannung und ein paar Stromausfällen später genossen wir noch eine Seafoodplatte am Strand. Wegen dem Vollmond durfte heute kein Alkohol ausgeschenkt werden, denn zeigt er sich in voller Pracht gilt es nur antialkoholisch seinen Durst zu löschen. Der nächste Tag war nur dazu da die 230 Kilometer von Trincomalee nach Negombo zurückzulegen. Hört sich nach keinem großen Akt an, denkste. Die Straßenverhältnisse gepaart mit dem Verkehr macht aus der Strecke von Nürnberg nach Frankfurt glatt eine acht stündige Odysee. Wir haben uns bewusst dafür entschieden die Strecke am Stück zurückzulegen da uns kein passender Zwischenstopp angesprochen hat. Unser letzter Fahrer Wiji lud uns noch vor unserem Urlaub zu einem Abschluss Abendessen ein, worauf wir uns wirklich freuten und gespannt waren. Seine Frau kochte für uns einen Tisch traditioneller Currys auf und wie vorher gelesen, verliesen sie während des Essens den Raum. Nachdem wir unsere Gastgeschenke an alle verteilt hatten, wurden wir in unsere Transithostel gefahren. 

Danke an dieser Stelle nochmal für die Gastfreundschaft Wiji! Einen Abend mit Leuten zu verbringen, die hier Leben, gibt einem nochmal einen ganz anderen Einblick in die Kultur und die Seele der Menschen, mit denen man die letzten Wochen verbracht hat. Wir haben übrigens immernoch Kontakt und vor ein paar Wochen, wurde Wiji sogar nochmal Papa. Herzlichen Glückwunsch!

Dann ging es allerdings auch wieder nach Hause. 12 Tage Sri Lanka gingen wie immer viel zu schnell vorbei. 

Sri Lanka – ein Land das sich versucht neu zu Ordnen, wobei auch wir Touristen eine große Hilfe sein können